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Gabor Benda
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Von der Geschichte Jesus habe ich zuerst mit ungefähr sechs Jahren in der Schule gehört. Ich erinnere mich an unsere Religion Lehrerin, eine ältere, sehr elegante und weise Frau, die mindestens fünf Sprachen sprach und uns oft aus fremdsprachigen Büchern vorlas, deren Geschichten sie nicht nur übersetzte, sondern uns ebenfalls leicht verständlich machen konnte. Sie verband die unterschiedlichsten Geschichten und Märchen mit den Lehren und Taten von Jesus. Einmal, bei einer Schulveranstaltung, habe ich das Präludium c-Moll von J. S. Bach vorgetragen. Ich war sehr aufgeregt, weil dies mein erster öffentlicher Auftritt war und die ganze Schule anwesend war. Meine bescheidene Präsentation hat sie höchstwahrscheinlich tief berührt, denn sie meinte, ich hätte so Klavier gespielt, wie Jesus auf Wasser lief. Und sie hat mir über J. S. Bach erzählt, dass er der größte Komponist der Musikgeschichte gewesen sei, der Mensch, der Gott und Jesus am nächsten stand. Ich habe verstanden, dass unsere ganze Kultur auf der Existenz von Jesus Christus beruht: Musik, Literatur, bildende Künste, alles steht mit ihm in Verbindung.

Später wurde J. S. Bach mein Lieblingskomponist. Seine unaufhaltsam strömende Polyphonie, also die Mehrstimmigkeit in seinen Werken, erinnert uns an die unzerstörbare Energie der Natur, an das Leben selbst. Wie die Blätter wachsen und vertrocknen, und dann wieder wachsen und wieder vertrocknen, als würden wir das Ganze auf einer unendlichen, beschleunigten Videoaufnahme sehen. Seine Musik zeigt den ewigen Kreislauf des Lebens, der von einer unwiderstehlichen Kraft, der Kraft des Lebens, geleitet wird.

Mit meiner Musik möchte ich diese elementare Bewegungskraft ausdrücken. Mein Ziel ist es nicht, Bach zu imitieren, sondern ich folge den Gesetzmäßigkeiten des Laufes der Welt, denen auch er selbst folgte. Ich möchte auf eine traditionelle Weise, jedoch mit den Mitteln der heutigen Musiksprache, eine Geschichte erzählen.

Dreißig Jahre nach dem ersten Auftritt, im Sommer 2020, habe ich in Kirchen Solokonzerte auf dem Klavier gegeben. In Szatmár, im Nordosten von Ungarn, bin ich in sechs mittelalterlichen Kirchen aufgetreten, in denen mich die einzigartige Stimmung, die Akustik und die wunderbare Architektur inspiriert haben. Viele neue Melodien sind in mir entstanden und, wie auch viele andere Komponisten in der Vergangenheit, habe ich auch entschieden, dass ich mit meinen eigenen musikalischen Ausdrucksmitteln die Geschichte von Jesus erzählen werde, die Momente hervorhebend, die ich am wichtigsten finde. Zwölf Stationen vom Leben Jesu habe ich ausgewählt und diese musikalisch, fürs Klavier, umgesetzt. Die Zahl zwölf weist ebenfalls auf die zwölf Stämme von Israel und auf die zwölf Jünger von Jesus hin. Die zwölf Jünger symbolisieren für mich die Verbreitung der Philosophie und Lehre von Jesus.

Der erste und der zweite Teil bilden eine Einheit: “Warten auf den Messias” führt den Hörer in die historische Umgebung der Geschehnisse ein. In unserer Vorstellung erscheinen die ehemalige, nahöstliche Landschaft und die Stimmung aufregenden und freudvollen Wartens.

Die “Geburt von Jesus” weckt ähnliche Gefühle. Ein bedeutendes Element der Melodie ist das wiederholende Sternmotiv, mit dem der Teil selbst beginnt. Wir können uns mit unseren geistigen Augen den strahlend sauberen Nachthimmel vorstellen, und, unter den Sternen einen besonders strahlenden, der uns den Weg bis zum Stall in Betlehem zeigt, erblicken.

Der dritte Teil ist “Die Taufe Jesu”, als Gott sagt: “Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.” (Matthäus 3:17) Die viermalige Wiederholung der kurzen, variierenden Melodie symbolisiert die Taube, die auf Jesus’ Schultern fliegt. Es ist das Motiv des Heiligen Geistes, eines neuen Beginns, dargestellt durch den Jordan, die Reinheit seines Wassers, dessen Verspieltheit und faszinierende Strömung ich musikalisch darzustellen versuche.

Die melancholische Melodie am Anfang des vierten Teiles mit dem Titel “Die Versuchung von Jesus” stellt Jesus’ Einsamkeit dar, die ihn während seines ganzen Lebens, bis zu seinem Kreuzestod, begleitete. Danach werden durch Musikblöcke Satans Erscheinung und die drei Versuchungen präsentiert, die eine wilde Stimmung haben und reich an dissonanten kleinen Sekunden und Tritonus sind. Der Teufel versucht es vergebens, Jesus widersteht ihm und sagt: “Geh weg von mir Satan!” Danach kehrt das Motiv der Einsamkeit zurück und wir können zum Schluss dreimal das im dritten Teil kennengelernte Motiv des Heiligen Geistes hören. Die Zahl drei symbolisiert die Trinität.

Der fünfte Teil, “Die Bergpredigt”, stellt das Wesentliche der Lehre Jesu vor. Mit vielfältigen musikalischen Ausdrucksmitteln, variierter Dynamik und scharfen Tempowechseln versuchte ich, die wichtigsten, mal sehr sentimentalen, mal sehr klaren, Offenbarungen von Jesus zum Ausdruck zu bringen. Der für mich wichtigste, sowie die meisten Neuigkeiten enthaltende Teil der Predigt ist dieser hier: “Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.” (Matthäus 6:4-15)

Die metaphysische Natur der Existenz von Jesus erscheint im sechsten Teil mit dem Titel “Die Verklärung Christi”. Die übernatürliche Kraft von Jesus und das Wunder seiner Verklärung werden durch große dynamische Unterschiede und eine kräftige Melodie dargestellt, die reich an Tremolos sind.

Den goldenen Schnitt des Werkes bildet der siebte Teil: “Einzug in Jerusalem.” Männer, Frauen, Kinder beeilen sich, um Jesus zu begrüßen. In die freudvolle Musik kommen manchmal Motive,

die Dissonanz und Zögern suggerieren. Auf diese Weise werden ambivalente Gefühle erweckt, als steckte in dieser freudvollen Stimmung schon ein bisschen das Gefühl der Bedrohung, das die auf Jesus lauernde Gefahr ahnen lässt.

Der Teil mit dem Titel “Das letzte Abendmahl” wurde durch das Fresko von Leonardo da Vinci inspiriert. Das wunderbare Meisterwerk strahlt Klarheit aus, es ist ruhig und spannungsvoll zugleich und strahlt die strenge Kraft der Offenbarung von Jesus heraus. Mit der Musik wollte ich die unendliche Ernsthaftigkeit, die unbegreifliche Bedeutung dieser Szene versinnlichen.

Im neunten Teil, mit dem Titel “Im Garten Gethsemane”, stelle ich den Teufel mit dreimal wiederholtem Tritonus dar. Die Zahl 3 weist auf die dreimalige Verleugnung von Jesus auf, wie Jesus das Peter vorher gesagt hatte: “Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet.” (Matthäus 26:34)

Am Ende des Teiles, bevor der Anfang zurückkehren würde, erklingt eine innere Melodie, die das Gebet von Jesus darstellt. Das Stück widerspiegelt den aufgeregten Seelenzustand von Jesus und seiner Jünger, versinnlicht die menschlichen Schwächen und die Teufelssünde des Verrates.

Der zehnte Teil ist der “Tod von Jesus”. Die Zahl 10 erinnert an die Zehn Gebote und weist gleichzeitig auf die menschliche Verantwortung hin. Dieser Teil zeigt auf dramatische Weise das Wesen vom solipsistischen, “allein existierenden, Ich”, der menschlichen Existenz. Wir können uns mit allen Figuren dieser Geschichte identifizieren: mit Pilatus, Peter, Judas und Jesus auf dem Kreuz.

Während ich scharfe, schmerzvolle Stimmen während der Aufführung erklingen lasse, denke ich an die Schmerzen und Leiden von Jesus und auch an die Leiden von Anderen, für die er sich opferte und die Leiden der ganzen Menschheit auf sich nahm. Am Ende dieses Teiles zitiert eine Passage mit vier Akkorden alte, aramäische Silben: “Eli Eli Lama Sabachthani? (Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Matthäus 27:46) Der letzte Ton ist das Subkontra, der tiefste Ton des Klaviers und bedeutet den Tod: “Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!” (Lukas 23:46)

Sowohl im sechsten Teil, als auch im elften, mit dem Titel “Die Auferstehung Jesu”, erscheint die wunderbare übernatürliche Kraft, als Jesus den Tod besiegt. Accelerando-, Crescendo- und Decrescendo-Passagen projizieren uns den Engel Gottes, der aus dem Himmel kommt und den großen Stein aus dem Eingang von Jesus’ Grab beseitigt. Kurz vor dem Ende dieses Teiles wird das Wunder der Auferstehung zum Ausdruck gebracht.

Der zwölfte Teil mit dem Titel “Himmelfahrt Jesu” erinnert uns mit seinem freudvollen und glänzenden Klang an die Stimmung der ersten zwei Teile. Alle drei wurden in der Tonart Des-Dur komponiert. Sie symbolisieren die Verbindung zwischen Himmel und Erde, dem Menschen und der spirituellen Welt. Dieser letzte Teil lässt in seiner Stimmung das irdische Leben hinter sich und stellt einen Neuanfang, eine Neugeburt dar: den Sieg von Jesus über den Tod.

Bevor Jesus in den Himmel steigt, befiehlt er seinen Jüngern: Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. (Matthäus 28:19-20) Dieser Satz, sowie der Drang, meine Darbietungskunst der wichtigsten Geschichte unserer Kultur zu widmen, haben mich während meiner Arbeit als Komponist geführt. Gabor Benda

Warten auf den Messias

Die Propheten verkündigten schon Jahrhunderte zuvor, dass Gott den Messias schicken werde, der aus dem Geschlecht König Davids stammen wird. Er wird der rechtmäßige Erbfolger Davids sein. Durch ihn wird Recht und Gerechtigkeit auf Erden herrschen. Die Menschen kannten diese Verheißung und sehnten sich danach, dass Gott sein Versprechen bald erfülle. In Nazareth in Galiläa lebte eine Jungfrau namens Maria. Sie war verlobt mit Josef, der aus dem Haus Davids stammte. Bevor sie heirateten, stellte sich heraus, dass Maria schwanger war und ein Kind erwartete. Josef wollte sie deshalb heimlich wegschicken, aber in einem Traum erschien ihm der Engel des Herrn und sprach: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen, denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ Und Josef tat so, wie der Engel des Herrn ihm befohlen hatte. (Matthäus 1:20-21)

Die Geburt Jesu

Gegen Ende der Schwangerschaft Marias, ordnete der Kaiser Augustus eine Volkszählung an. Jeder sollte sich in seiner Heimatstadt registrieren lassen. Josef stammte aus Judäa, aus der Stadt Betlehem. Wegen der Volkszählung musste er darum mit Maria dorthin gehen. In Betlehem fanden sie jedoch keine Unterkunft in einem Gasthaus. Nur ein Stall bot ihnen eine Bleibe. Dort brachte Maria Jesus zur Welt. Sie legte ihr Kind in eine Krippe. Der Engel des Herrn erschien einigen Hirten, die bei Bethlehem in der Nähe ihrer Herden waren und verkündete ihnen die Geburt Jesu, des lang erwarteten Messias. Daraufhin brachen die Hirten gleich auf und suchten Maria, Josef und das Neugeborene und fanden sie in einem Stall, so wie der Engel es ihnen gesagt hatte. Als sie von dort zurückkehrten, priesen sie Gott und erzählten allen weiter, was sie von diesem Kind gehört hatten. – Einige Weisen aus dem Morgenland kamen auch, um den neugeborenen König der Juden zu ehren und ihm Geschenke zu bringen. Ein Stern zeigte ihnen den Weg zum Stall in Betlehem.

Die Taufe Jesu

Jesus wuchs in Nazareth auf. Zur gleichen Zeit, nicht weit weg von Jerusalem, lebte auch ein anderer Junge: Der von Gott gesandte Prophet Johannes der Täufer. Johannes predigte in der Wüste von Judäa und verkündigte, dass „das Reich Gottes nahe sei“. Viele Menschen aus der Umgebung, die ihre Sünden bekannten und Buße taten, ließen sich von ihm im Jordan taufen. Das bedeutete für sie Umkehr zu Gott. Jesus aus Galiläa kam ebenfalls an den Jordan und ließ sich von Johannes taufen. Als Jesus aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam wie eine Taube auf ihn herab. Eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Matthäus 3:2 und 17)

Die Versuchung Jesu

Danach ging Jesus in die Wüste, um allein zu sein und um zu beten. Nach vierzigtägigem Fasten war er sehr hungrig und wurde vom Teufel versucht. Der Teufel sagte, er solle doch sich selbst aus Steinen Brot machen. Doch Jesus widerstand ihm und sagte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ Schließlich wehrte Jesus alle Versuchungen des Teufels ab und sagte zum Schluss: „‘Geh weg von mir Satan, denn es steht geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn anbeten und ihm allein dienen!‘ Da verließ ihn der Teufel und die Engel Gottes kamen und sorgten für ihn.“ (Matthäus 4:4.10)

Die Bergpredigt

Jesus wanderte umher. Er predigte, lehrte und heilte viele Menschen. Einige machte er zu seinen Jüngern. Sie folgten ihm mit vielen anderen Anhängern überall hin. Eines Tages stieg Jesus auf einen Berg und hielt dort eine wichtige Predigt vor vielen Leuten. Er begann mit den Worten: „Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen, denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen, denn ihnen gehört das Himmelreich. “ (Matthäus 5:3-10)

Verklärung Christi

Jesus nahm Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und ging mit ihnen auf einen hohen Berg, um zu beten. Dort veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne, und seine Kleider wurden strahlend weiß wie das Licht. Auf einmal erschienen Mose und Elia bei Jesus und begannen mit ihm zu sprechen. Da umhüllte sie eine leuchtende Wolke, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Auf ihn sollt ihr hören.“ Bei diesen Worten erschraken die Jünger sehr und warfen sich zu Boden. Aber Jesus trat zu ihnen und sagte: „Steht auf und fürchtet euch nicht.“ Als die Jünger aufblickten, sahen sie niemand mehr außer Jesus. Während sie vom Berg hinabstiegen, gebot Jesus ihnen: „Erzählt niemandem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“ (Matthäus 17:5.7.9)

Einzug in Jerusalem

Jesus und seine Jünger gingen nach Jerusalem, um dort das Passafest zu feiern. Als die Leute diese Nachricht hörten, nahmen sie Palmzweige und gingen Jesus begeistert entgegen. Sie begrüßten ihn voller Freude und riefen: „Hosanna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!“ Und Jesus ritt auf einem Esel, wie der Prophet Sacharja das schon Jahrhunderte zuvor ankündigt hatte: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.” (Matthäus 21:9 und Sacharja 9:9)

Das letzte Abendmahl

Petrus und Johannes bereiteten das Passalamm im Haus eines Mannes in Jerusalem zu. Als es Abend geworden war, setzte sich Jesus mit seinen zwölf Jüngern zu Tisch, und sie aßen miteinander. Jesus wusste, dass er bald sterben wird und sagte das auch seinen Jüngern. Er teilte ihnen mit, dass einer von ihnen ihn verraten werde. Darüber waren die Jünger zutiefst bestürzt. Während sie gemeinsam aßen, brach Jesus das Brot in Stücke und sagte: „Nehmt und esst, dies ist mein Leib. “ Dann nahm er den Kelch und sagte: „Trinkt alle daraus, denn das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Matthäus 26:26 und 27-28)

Im Garten Gethsemane

Nach dem Abendessen stieg Jesus mit seinen Jüngern auf den Ölberg, um im Garten Gethsemane zu beten. Nach intensivem Gebet sprach er zu ihnen: „Siehe, die Stunde ist da und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überantwortet. Stehet auf, lasst uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.“ Während er noch redete, kamen bewaffnete Diener der Hohenpriester und der Ältesten des Volkes, um Jesus festzunehmen. Mit ihnen kam auch Judas, einer von den zwölf Jüngern. Er trat zu Jesus und begrüßte seinen Meister mit einem Kuss. So verriet er den Männern, wen sie festnehmen sollten. (Matthäus 26:45-46)

Jesu Tod am Kreuz

Jesus wurde am nächsten Tag Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter, übergeben, damit er ihn zum Tode verurteile. Die Mitglieder des Hohen Rates verklagten Jesus vor ihm. Er habe das Volk irregeführt und sich ‚Sohn Gottes‘ genannt. Obwohl Pilatus von der Unschuld Jesu überzeugt war, verurteilte er ihn dennoch zum Tode am Kreuz. Er folgte damit dem Willen des Volkes. Die Soldaten des Statthalters zogen Jesus aus und legten ihm einen roten Mantel um. Sie drückten ihm eine Dornenkrone auf den Kopf und spuckten ihn an. Sie schlugen und verspotteten ihn. Dann zogen sie hinaus zu einem Ort namens Golgatha, das heißt Schädelstätte, wo Jesus mit zwei Verbrechern, einer zu seiner Rechten und einer zu seiner Linken, gekreuzigt wurde. Die Leute, die vorübergingen, beschimpften und verhöhnten ihn. Doch Jesus sagte nur: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.” - Dann verfinsterte sich die Sonne und der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten in zwei Teile. Und Jesus rief laut: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.” Und mit diesen Worten starb er. (Lukas 23:34 und 46)

Die Auferstehung Jesu

Nach seinem Tod wurde Jesus vom Kreuz abgenommen und in ein neues Grab gelegt. Der Eingang des Grabes wurde mit einem großen Stein verschlossen. Früh am Morgen des dritten Tages erbebte die Erde plötzlich. Ein Engel des Herrn war vom Himmel herabgekommen und hatte den Stein vor dem Grab beiseite gewälzt. Als einige Frauen zum Grab gingen, um Jesu Leib zu salben, sahen von weitem schon, dass der Stein, weggerollt war. Und als sie in die Grabhöhle hineingingen, fanden sie den Leichnam Jesu nicht. Da standen plötzlich zwei Männer in strahlenden Gewändern neben ihnen und fragten sie verwundert: »Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier! Er ist auferstanden, wie er es vorausgesagt hat! (Lukas 24:1-6)

Jesu Himmelfahrt

Nach seinen Leiden und nach seiner Auferstehung zeigte sich Jesus noch viele Male seinen Jüngern - vierzig Tage lang. Dann gingen seine elf Jünger nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Und bevor er vor ihren Augen weggenommen und zum Himmel emporgehoben wurde, segnete er sie und nahm Abschied von ihnen. Er sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” Amen! (Matthäus 28:16-20)